Deutsches Sattelschwein
Das Deutsche Sattelschwein ist eine Rasse des Hausschweins und die gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2006. Das Tier hat seinen Namen von seiner Färbung: Die schwarze Grundfarbe wird in der Mitte von einem hellen „Sattel“ unterbrochen.
Der Ursprung des Sattelschweins ist in England zu suchen. Von dort kamen 1926 die ersten Schweine nach Schleswig-Holstein. Diese ähnelten der heimischen Rasse, waren aber schnellwüchsiger und bekamen mehr Ferkel. Eine organisierte Zucht gibt es ab 1929. Der Höhepunkt der Verbreitung war 1952. Danach verlor das Sattelschwein wegen veränderter Mastansprüche (höherem Fleischanteil und geringerer Fettauflage) kontinuierlich an Bedeutung.
Das deutsche Sattelschwein entstand in der Nachkriegszeit in der DDR aus einer Kreuzung von Angler Sattelschwein und Schwäbisch-Hällischem Landschwein. Im Jahre 1948 wurden die Zuchtbestände des Angler Sattelschweins und des Schwäbisch-Hällischen Landschweins in der damaligen sowjetischen Besatzungszone zu einer Rasse mit der Bezeichnung deutsches Sattelschwein zusammengeschlossen und bis Ende der 1980er Jahre als Genreserve in der LPG Hirschfeld gehalten. Nach der Wende konnte ein Teil der Tiere von engangierten Züchtern und durch Übernahme von Patenschaften gerettet werden.
Die in Schleswig-Holstein beheimatete Ursprungsrasse Angler Sattelschwein war nach der deutschen Wiedervereinigung bis auf wenige Sauen und einen Eber ausgestorben. Zuchttiere aus der aufgelösten Genreserve der ehemaligen LPG Hirschfeld verhalfen hier zur Blutauffrischung. Angler Sattelschwein ist inzwischen nur noch die regionale schleswig-holsteinische Bezeichnung des dort wieder vermehrt gezüchteten Deutschen Sattelschweins.
Im Herdbuch Deutsches Sattelschwein des HSZV waren 2013 54 Eber und 244 Sauen eingetragen.
Die Sau erreicht ein Gewicht von 300 kg. Sattelschweine gelten als sehr gute Mütter, die auch unter ungünstigen Bedingungen im Freiland ihre Ferkel aufziehen. Die Landrasse ist weidetauglich, gilt als robust und besitzt eine hohe Fleischqualität.
Quelle: https://nutztierarche-swiensgaarn.com/sattelschwein.html